Diplomingenieurin
Aber in diesem Beruf bleiben? Nein, das wollte ich nicht. In den 1980er Jahren gab es auch im Osten Deutschlands schon Computertechnik für den Schriftsatz, die sogenannte Druckvorstufe. Wenn
schon nicht Journalistik, dann auf alle Fälle ein Hochschulstudium. Diplom-Ingenieur für Polygrafie.
Ich studierte an der Technischen Hochschule Leipzig (heute HTWK) und hielt nach vier Jahren Studium mein Diplom in den Händen.
Wie nun weiter? Meine Ausbildung als Schriftsetzerin kam mir zugute, ich bekam eine Stelle als Satz-Technologin in einem modernen grafischen Betrieb – Offizin Andersen Nexö in Leipzig. Hier wurden auch Bücher hergestellt, schöne Bücher, bereits mehrfach ausgezeichnet.
Die Arbeit war spannend, abwechslungsreich, herausfordernd. Der gesellschaftliche Umbruch in den „Wendejahren“ hat auch Veränderungen im Unternehmen mit sich gebracht. Es war eine der tiefgreifendsten Einschnitte in meinem beruflichen und privaten Leben.
Nun konnte ich eine ganze Satzabteilung leiten, neue Technik einsetzen, schöne Bücher herstellen – manchmal auch in Zusammenarbeit mit Künstlern.
Dazulernen, lebenslang – darüber habe ich damals noch nicht nachgedacht…